Vom 26. Mai bis zum 4. Juni 2015 ging es für die Jugendlichen, zwei pädagogische BetreuerInnen und zwei Praktikantinnen der Therapeutischen Wohngruppe „Hintere Cramergasse“ an die Ostsee.
Die Freizeit sollte den Jugendlichen dabei helfen sich vom Alltag zu distanzieren und den Kopf von Schule, Ausbildung und anderen Verpflichtungen frei zu bekommen. Außerdem hatte jeder Jugendliche seine eigenen individuellen Ziele im Gepäck.
Alle waren gespannt auf die besonderen Erlebnisse mit den anderen aus der Gruppe auf dieser Freizeit.

Aber für alle galt erst einmal das Motto: Entspannung!

Nach 10 langen Stunden geduldig ertragener Autofahrt wurde dieses Vorhaben auch gleich umgesetzt.
Entspannen konnten sich die Jugendlichen am Besten am Strand und in der tollen Unterkunft mit dem schönen Garten. Die frische Meeresluft war hier zusätzlich noch förderlich.

Weil die Partizipation bei uns nicht nur plakativ in der Außendarstellung als modernes Instrument guter Jugendhilfearbeit und Mitwirkungsmöglichkeit für die Jugendlichen gedacht ist, ging es gleich zur Sache und jeder Jugendliche übernahm Verantwortung für die Atmoshäre und das Erleben in der Gruppe. Jeder Tag wurde nach den Vorstellungen von einem der Jugendlichen gestaltet. Die Jugendlichen haben die Gruppenaktivitäten selbst geplant und auch durchgeführt, so gab es ein abwechslungsreiches Programm.
Welche Aktionen den Jugendlichen laut eigener Aussage am besten in Erinnerung geblieben sind, möchte ich an dieser Stelle kurz nennen:

  1. Die Ausflüge zu den Sandskulpturen, dem Markt in Polen, dem Ozeaneum in Stralsund, zur Schmetterlingsfarm in Trassenheide, zum Museum der Terrakottaarmee in Ückeritz, zur Phänomenta und zu den Kreidefelsen auf Rügen.
  2. Die Tatsache, dass wir viel Rad gefahren sind (in diesem Punkt spalten sich die Meinungen in der Gruppe erheblich)
  3. Das gemeinsame Grillen: dabei haben die Jugendlichen alles selbst vorbereitet und auch selbst gegrillt
  4. Das gemeinsame Kartenspielen
  5. Die Therme

Die Tage haben mit dem gemeinsamen Frühstück begonnen, gefolgt von einer Morgenrunde und wurden meist mit der, von den Jugendlichen geplanten Gruppenaktivität fortgesetzt. Natürlich gab es auch genug freie Zeit, die gerne überwiegend am Strand verbracht wurde. So vergingen die Tage und schon saßen wir alle wieder im Auto in Richtung Süden, im Gepäck viele neue Erfahrungen und etliche Kilos an Sand in den Schuhen.
Die gemeinsame Zeit brachte viele schöne Stunden mit der gewünschten Entspannung, aber auch verschiedene Herausforderungen mit sich. Manchmal mussten spannungsreiche Situationen längere Zeit ausgehalten werden, was die Stimmung immer wieder eintrübte und Auseinandersetzungen konnten nicht vermieden werden. Noch lange nachdem die Gruppe wieder sicher im Blauen Haus zurück war, gab es Konflikte aus der Freizeit zu bearbeiten, wodurch jeder Einzelne aber auch die Gruppe zusammen viel gelernt hat.
Inzwischen können alle Mitbewohner die Früchte ihrer Bemühungen ernten und haben sich zu einer Gruppe entwickelt, die gut miteinander im Alltag zurecht kommt und auch teilweise die Freizeit gemeinsam verbringt.

Ein schwerer Anfang vor allem für die Mitglieder der Gruppe, die erst neu dazu gekommen waren, aber die die Chance einer gemeinsamen Gruppenfreizeit für ihr Hineinwachsen voll nutzen konnten.
Wieder einmal bewahrheitete sich der Spruch einer der ehemaligen Jugendlichen: Bei euch ist eine Freizeit kein Urlaub, sondern harte Arbeit.

Wir, die zwei Praktikantinnen Anna (FH) und Lina (HEP), sind sehr froh bei dieser Freizeit dabei gewesen zu sein und haben interessante Erfahrungen sammeln können.